Comedy Abend mit Atze Schröder - Eingeladene Großkunden begeistert!

Der zehnte Comedyabend im Kulturzentrum war ausverkauft. Die Show wurde gesponsert von Reifen Stiebling, der Isap AG und der Stadt Herne.

medIm zehnten Jahr zeigte sich der Comedyabend im Kulturzentrum erfreulich experimentierfreudig. Nicht nur Stargast Atze Schröder begeisterte.

Das Kulturzentrum bewies auch im zehnten Jahr Humor. Es lud zum runden Jubiläum des Herner Comedyabends ein und zeigte sich bei der Wahl seiner Gäste ansprechend experimentierfreudig. Moderator Helmut Sanftenschneider begrüßte am Dienstag in gewohnter Lässigkeit das volle Haus und ließ gleich mal eine Runde Sekt für die 18 Jahre Ehe eines Pärchens in der ersten Reihe springen.

Angriffe auf Trump und Erdogan

Schon jetzt ist die Stimmung heiter bis fröhlich, als der Erste im Bunde gleich zu Beginn die schweren Geschütze auspackt und deftige Querschläge gegen Trump und Erdogan verteilt. Wolfgang Trepper redet mit der Bestimmtheit eines aufgebrachten Hausarztes, und auch sonst scheint es, als könne er der ganzen Welt zwar keine Heilung mehr versprechen, aber zumindest einen Krankenschein ausstellen. Das Publikum ist schwer angetan von dem Kabarettisten, der schließlich daran erinnert, dass wir nur über gewisse Dinge lachen können, weil sie eben nicht wichtig sind.

Vom Cirque du Soleil in New York nun auch in Herne, bespaßt Peter Shub das Publikum als Clown im Hausmeisterkittel und drückt sich trotz vornehmlich angewandter Pantomime so gekonnt präzise aus, dass niemand Schwierigkeiten hat, seinen grandiosen Klamauk zu verstehen. Selbst die Entfaltung einer Plastikverpackung aus seinen sich öffnenden Händen wirkt durch seine charismatisch unbeholfene Art ein bisschen zauberhaft. Spaß macht an diesem Abend nicht bloß der einzelne Witz, auch die Technik weiß über Lichtführung und Sound Bescheid und schnürt ein schönes Paket aus angemessen reduziertem Lichtspiel und angenehmer Lautstärke, welches die jeweiligen Künstler umrahmt und in den Vordergrund rückt.

Eisstand in der Pause

Als kleine Dreingabe versetzt Kevin O’Neal mit seiner Fertigkeit zum Beatboxen die Zuhörer vor der Pause ins Staunen. Apropos Fest für die Sinne: In der Pause swingen coole Vibes aus Eismann Scottys Trompete im Foyer, der an seinem Stand mit Eis im Hörnchen für Abkühlung sorgt. Das schmeckt nicht nur ausgezeichnet, sondern sorgt für einen Cool-down-Moment, ehe es in der zweiten Hälfte noch einmal ordentlich in die Vollen geht. Sabine Murza, gerufen „Murzarella“, ist gewissermaßen Opernsängerin aus dem Bauch heraus, die mit allerlei verschrobenen Gestalten im Gepäck ihre Sangeskünste im Duett performt und mit ihrer Puppe Kalle die Herzen des Publikums erobert.

Schließlich betritt der Mann aus Essen-Kray die Bühne: Atze Schröder zeigt sich in Bestform und mit Herz für die Jugend, die mittlerweile so weit vom Rock N´ Roll entfernt sei, dass selbst fehlende vegane Fressbuden auf den großen Festivals diese schon aus den Latschen hauten.

Der Headliner hat das Publikum im Kuz mitsamt Stimmung voll im Griff und zündet Pointen aus dem Nichts heraus. Nach einer kurzen Zugabe verbeugen sich alle Künstler des Abends und entlassen die Zuschauer mit einem breiten Grinsen im Gesicht in den lauen Frühlingsabend.

 

Quelle: www.waz.de